Eine aktuelle Studie hat nun herausgefunden, was viele Rosacea-Patient:innen schon längst vermuten oder gar wissen: Rosacea kann vermehrt in Familien auftreten. Dieses Wissen kann zu einer früheren Diagnose und dementsprechend einer effizienteren Therapie führen. Alle Zahlen und Fakten der Studie sowie einige Tipps zum Umgang mit Rosacea haben wir für Sie zusammengefasst.
Vorkommen in Familien
Rosacea tritt häufig vermehrt in Familien auf. Laut einer aktuellen klinischen Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift „Journal of Clinical and Aesthetic Dermatology“ veröffentlicht wurde, sind die dahinterliegenden Mechanismen bislang nur unzureichend bekannt – insbesondere, weil spezifische Informationen aus den Familien oft unvollständig und auf Verwandte aus nur wenigen Generationen beschränkt sind.2 Bei einer Suche über sechs Generationen hinweg entdeckte die Forschungsgruppe aus Italien Rosacea-Fälle, die bislang unerkannt waren. „Wir glauben, dass die Prävalenz der Rosacea in der Familie unterschätzt wird und dass eine genauere Untersuchung über mehrere Familiengenerationen hinweg ratsam ist“, so die Forscher:innen.
Daten und Fakten
In der Studie mit 130 Rosacea-Patient:innen gaben fast die Hälfte (64 Patient:innen) an, eine/einen Verwandte/n mit Rosacea zu haben. Die Forscher:innen konnten jedoch insgesamt 90 von Rosacea betroffene Verwandte dieser Patient:innen über sechs Generationen hinweg identifizieren. Wenn möglich, wurden die betroffenen Verwandten klinisch untersucht. Von Betroffenen, die nicht untersucht werden konnten, erhielten die Forscher:innen Fotos. Zudem wurden Informationen über die individuellen Symptome, den Schweregrad der Krankheit und den Lebensstil der Betroffenen gesammelt.2 Von den ursprünglichen 64 Studienteilnehmenden mit betroffenen Verwandten wiesen 44 % anhaltende Rötungen und/oder sichtbare Blutgefäße auf – 41 % hatten diesen Phänotyp plus Papeln und Pusteln. 14 % hatten Augen-Rosacea und 1,6 % Hautverdickungen. Rosacea wurde bei fast 33 % der Teilnehmer:innen als leicht, bei ca. 55 % als mittelschwer und bei ca. 13 % als schwer eingestuft.2 Von den 90 betroffenen Verwandten wurde die Rosacea bei ca. 44 % als leicht, bei fast 47 % als mittelschwer und bei 10 % als schwer eingestuft.2
Erbliche Komponenten sind wahrscheinlich
Es wird seit langem eine erbliche Veranlagung bei Rosacea vermutet, unter anderem weil Rosacea bei Nordeuropäern häufiger vorkommt und dort auch bei Zwillingspaaren beobachtet wird. Zudem ist Rosacea laut der Forscher:innen oft mit Autoimmunerkrankungen assoziiert, für deren Entstehung eine genetische Veranlagung ausschlaggebend sein kann. So wurde in einer Zwillingsstudie festgestellt, dass 46 % der Rosacea-Fälle auf genetische Einflüsse zurückzuführen sind, während 54 % auf Umwelteinflüsse wie lebenslange Exposition gegenüber UV-Strahlung, Rauchen und Alkoholkonsum zurückzuführen sind.3 Allerdings fehlen nach wie vor umfangreiche klinisch-medizinische Informationen zum Thema, da bis dato meist nur Umfragen von Betroffenen als Informationsquelle für Untersuchungen dienten.
Dermatolog:innen sind die richtigen Ansprechpartner
In der aktuellen Studie zeigte sich, dass 12 ältere Verwandte, die ein leichtes Erythem und/ oder bei denen Teleangiektasien auftraten, glaubten, sie hätten einen familiären „Teint“ und nicht eine spezifische Krankheit – sie hatten deshalb nie einen Arzt aufgesucht.2 Das Wissen über eine Erkrankung anderer Familienmitglieder bietet jedoch die Gelegenheit, die schlimmsten Auswirkungen der Rosacea zu vermeiden, indem sich Betroffene um eine frühzeitige Diagnose durch einen Hautarzt oder eine Hautärztin und die passende Behandlung bemühen. Denn Rosacea ist zwar nicht heilbar, doch durch regelmäßige Besuche bei einem/einer Dermatolog:in und einer gezielten medikamentösen Therapie sowie Anpassungen im Lebensstil können die Symptome gelindert werden. Mit modernen Medikamenten haben viele Patient:innen sogar die Chance, erscheinungsfrei (Hautzustand „CLEAR“) zu werden. Über die Hautarzt-Suche von „Aktiv gegen Rosacea“ findet man Dermatolog:innen in der nächsten Umgebung. Für Rosacea-Betroffene ist es zudem wichtig, die persönlichen Krankheitsauslöser kennen zu lernen. Ein nützliches Tool hierfür ist die Rosacea-Tagebuch-App. Darin kann man Hautzustand und mögliche Trigger, wie z. B. Stress oder bestimmte Lebensmittel, eintragen und so seine Rosacea-Erkrankung besser kennenlernen und neuen Schüben vorbeugen.
Quellen
1 National Rosacea Society 2018. 415 Million People Affected by Rosacea Worldwide. Verfügbar unter:
https://www.rosacea.org/press/2018/july/new-study-finds-415-million-people-may-suffer-from-rosacea-worldwide.
Letzter Zugriff: August 2022
2 Dall’oglio F, Fusto C, Micali G. Intrafamilial transmission of rosacea spanning six generations: a retrospective observational study. J Clin Aesthet Dermatol 2022;15(2):35-39.
3 Aldrich N, Gerstenblith M, Popkin D, et al. Genetic vs environmental factors that correlate with rosacea: a cohort-based survey of twins. JAMA Dermatol 2015;151(11):1213-9.
Textquelle: National Rosacea Society: https://www.rosacea.org/blog/2022/may/rosacea-in-one-family-member-may-mean-others-are-affected, letzter Abruf: 28. Juli 2022
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Über Rosacea
Rosacea (Rosazea) ist eine chronische Entzündung der Haut. Die charakteristischen Hautveränderungen (Rötungen, sichtbare Blutgefäße, Papeln und Pusteln) befinden sich vor allem in der Gesichtsmitte (Stirn, Nase, Wangen und Kinn). Meist tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf, ist aber am häufigsten bei Männern und Frauen ab 30 Jahren zu beobachten. Gesichtsröte, die durch Auslöser wie Sonne, Sport, Alkohol, Wetterumschwünge und heißes Duschen begünstigt wird, hat häufig einen negativen Einfluss auf das Sozialleben der Patient:innen. Stechende, brennende und empfindliche Haut und Unverträglichkeit von Kosmetika treten häufig auf, manchmal sind auch die Augen von Rosacea betroffen: Sie werden rot, trocken und jucken.
Die Ursache von Rosacea ist noch ungeklärt. Expert:innen gehen davon aus, dass vielfältige Faktoren für die Hautkrankheit verantwortlich sind. Eine zentrale Rolle bei der Entstehung kommt nach heutigem Verständnis unter anderem lokalen Entzündungsreaktionen sowie einer Störung im angeborenen Immunsystem zu. Rosacea kann bis heute nicht geheilt werden, aber Medikamente zum Auftragen und Einnehmen sowie Laser-Behandlungen können die Symptome verringern. Patient:innen sollten außerdem ihre „Trigger“ meiden sowie Sonnenschutzmittel (LSF 30-50+) und sanfte Pflegeprodukte nutzen. Eine frühe Diagnose der Erkrankung kann außerdem den Verlauf abmildern. Betroffene, die mehr über Rosacea erfahren möchten, oder vermuten, an der Hauterkrankung zu leiden, können sich auf www.rosacea-info.de ausführlich informieren. Die Seite gibt einen Überblick über Rosacea, die Trigger und Symptome sowie zusätzliche Informationen zur Krankheit.
Über „Aktiv gegen Rosacea”
Rund 10 Millionen Deutsche leiden unter Rosacea. Doch viele wissen nicht, dass sie selbst, Angehörige oder Freunde von der Hauterkrankung betroffen sind. Um dies zu ändern, hat die Galderma Laboratorium GmbH zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. und der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. die deutschlandweite Aufklärungskampagne „Aktiv gegen Rosacea“ ins Leben gerufen. Diese verfolgt mittlerweile im zwölften Jahr erfolgreich ihre Ziele: Gut informierte Rosacea-Patient:innen, die dank ihres Wissens eine frühzeitige Behandlung erhalten und den Alltag mit der Erkrankung besser meistern können, sowie mehr Verständnis für die Krankheit in der Öffentlichkeit.
Unter www.rosacea-info.de finden Ratsuchende und Interessierte ein breites Informationsangebot zu Ursachen, Diagnose und Therapie der Rosacea, zahlreiche Serviceangebote (zum Beispiel Hautärzt:innen-Suche, Rosacea-Schnelltest) sowie praktische Tipps von Dermatolog:innen und Kosmetik-Expert:innen zum Umgang mit der Krankheit im Alltag. Regelmäßige News sowie die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen bietet „Aktiv gegen Rosacea“ mit einem eigenen Blog und einer Facebook-Seite, auf der Deutschlands größte Rosacea-Community im täglichen Dialog aktiv ist. Auch bei YouTube und Instagram ist die Kampagne vertreten.
Über Galderma
Galderma ist ein führendes Dermatologie-Unternehmen und in etwa 90 Ländern vertreten. Wir bieten ein innovatives, wissenschaftlich fundiertes Portfolio von Premium-Marken und Dienstleistungen an, das die gesamte Breite des schnell wachsenden Dermatologie-Marktes abdeckt – von ästhetischen Injektionsbehandlungen über Hautkosmetik bis hin zur therapeutischen Dermatologie. Seit unserer Gründung im Jahr 1981 richten wir unser Engagement und unseren Fokus auf das größte Organ des menschlichen Körpers – die Haut – und erfüllen die individuellen Verbraucher- und Patientenbedürfnisse in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Angehörigen der Gesundheitsberufe und mit überragenden Ergebnissen. Wir wissen, dass unsere Haut die eigene Lebensgeschichte prägt. Darum ist unser Ziel die Weiterentwicklung der Dermatologie – für jede Hautgeschichte.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.galderma.com